Lets Zeppelin – Ein Flugbericht eines Gewinners
Als der podkst letztes Jahr ein Preisausschreiben ausrief und als Hauptpreis ein Zeppelinflug winkte, war klar, dass ich da unbedingt mitmachen musste. Schließlich fliege ich uuuuuuuunheimlich gerne, egal wie, egal womit ;-). Neben normalen Urlaubsflügen habe ich vor Jahren schon mal eine Fahrt mit einem Heißluftballon erlebt: toll! Eine super Sicht und totale Ruhe da oben, wenn der Brenner aus ist! Auch einen Tandem-Fallschirmsprung habe ich schon gemacht (angedüdelt eine Wette verloren 😉 ), und der war ebenfalls genial! Adrenalin pur! Da meine Freundin noch dazu seit Jahren in Konstanz wohnt und ich sie immer schon mal besuchen wollte und sie Zeit hatte, fand ich, dass ich die prädestinierte Gewinnerin war ;-).
Und tatsächlich hat der Glückself meinen Namen gezogen!
Man, was habe ich mich gefreut!!!!!
Heute ist es dann endlich soweit. Mein Flug soll von 10.10 h -10.40 h stattfinden. Nach dem Unwetter von gestern Abend hängen zwar noch ein paar Wolken am Himmel, aber es ist trocken und schön genug für den Flug ;-).
- 9.00 h: Ich treffe am Check in Schalter ein und bekomme mein Flugticket.
- 9.35 h: Treffen an der Sicherheitsschleuse. Insgesamt sind wir 12 Fluggäste. Nach der Securitykontrolle (keine Waffen, keine spitzen Gegenstände, Durchsuchung der Taschen ect.) werden wir in einen Raum geführt, sehen zur Einstimmung einen kleinen Werbefilm über Zeppeline und ein freundlicher Mitarbeiter erklärt die Schwimmwesten, es geht ja schließlich über Wasser ;-).
Dann geht es raus vor die Halle.
- 10.00 h: ein Minibus bringt uns zum Startplatz (wow, der ist locker 200 m entfernt ;-), naja, Sicherheit geht vor.
- 10.05 h: wie vorher besprochen müssen wir uns in 2er Reihen aufstellen, als der Zeppelin „landet“. Also eigentlich landet er nicht, denn er schwebt weiter in der Luft, nur ein „Bein mit Reifen“ setzt leicht auf dem Boden auf. Vorne hält ein Mann den Zeppelin lässig an einem Seil fest wie einen Luftballon auf dem Jahrmarkt. Zwei andere Männer hängen einen kleine Leiter mit 5 Stufen in die geöffnete Kabinentür (auch diese schwebt ein Stück über dem Boden). Obwohl der Zeppelin sich leicht in den Wind dreht und schwankt, geht das Ein- und Aussteigen total schnell. Immer zwei Personen raus, dann zwei rein usw.. Nach knapp 5 min sitzen alle in der Kabine, sind angeschnallt und die Stewardress sagt ein paar einleitende Worte.
- 10.10 h: Es geht los! Der Zeppelin hebt ab!
Unglaublich schnell und ganz sanft geht es in die Höhe und schon ca 30 sec später haben wir unsere Reiseflughöhe von 300 m über Grund erreicht. Wow! Ab jetzt fliegen wir mit gemütlichen 65 km/h dahin. Ganz ruhig….. nur das leichte Brummen der Propeller ist zu hören. Waaaaaaahnsinn! Dann erlischen die Anschnallzeichen und man kann aufstehen und sich in der Kabine frei bewegen. Und alle machen das Gleiche: staunen, gucken und fotografieren ;-): die Hügel, die Häuser und Straßen, der See und auch unser Schatten unten auf der Wiese sehen einfach faszinierend von hier oben aus. Man kann sogar zwei kleine Fenster öffnen, um reflexfrei Fotos zu machen (ich habe mein Handy lieber innerhalb der Kabine festgehalten 😉 ).Auch der Pilot hat nun die Hände frei, dreht sich locker zu den Fluggästen um und plaudert:“ Und? Wo kommen sie so her?“ Ich bin die ersten Minuten noch viel zu sprachlos um zu antworten, ich schaue noch staunend nach unten ;-).
Später erfahre ich, dass ein Zeppelin 65 -130 km/h schnell fliegen kann
- ein Zeppelin fliegt (was schwerer ist als Luft fliegt, was leichter ist fährt)
- der längste Flug dieses Zeppelins bei 24 h liegt. Man könne wohl bis zu 48 h fliegen, aber das gäbe dann wirklich Probleme mit dem Dienstplan, meint der Pilot 😉
- sie meistens bis zu 1000 km Flüge machen neben den Rundflügen und dass sie demnächst einen VIP mal eben von Essen übers Ruhrgebiet nach Hannover fliegen (uiuiuiiii…. was mag das wohl kosten?)
- sie demnächst mit einer Crew Wissenschaftler Flüge übers Wattenmeer machen um dieses zu begutachten.
- und vieles mehr….
- 10.35 h: nach einer gemütlichen Runde Richtung Immenstaad und zurück setzen wir so langsam wieder zum Landeanflug an.
- 10.40 h: wir sind zurück und schweben wieder knapp über dem Boden des Startplatz, wo die neuen Gäste schon gespannt warten. Ausstieg und Rücktransport gehen genauso schnell und reibungslos wie der Hinweg.
- 10.50 h: wir bekommen als Abschlussgeschenk noch ein Glas Sekt, eine Broschüre über Zeppeline und eine Urkunde, dass wir mitgeflogen sind.
Anschließend hält der Mitarbeiter noch ein Stück der Zeppelinhaut hoch und fragt, ob wir schätzen können, wie dick diese Haut ist? 0,34 mm! Mir rutscht nur raus: „Gut, dass sie das nicht vorher gesagt haben!“ Allgemeines Gelächter, aber die Frau vor mir, die auch während des Fluges recht angespannt wirkte, wird schlagartig kreidebleich. Gut, dass sie einen Sekt zur Stärkung in der Hand hat ;-).
- 11.00 h: ich treffe meine Schwester wieder, die während des Fluges im Cafe gewartet hat. Schade…. es ist schon vorbei…. aber ich bin glücklich! 😉
Jetzt geht es aufs Event.
Lieber Frank, lieber Rene,
vielen, vielen Dank für diese Möglichkeit des Fliegens. Es war ein einzigartiges und unvergessliches Erlebnis, das ich sicher nicht so schnell vergessen werde. Und der kleine Glückself bekommt bei nächster Gelegenheit auch noch ein dickes Eis von mir. Erinnert mich daran…. 😉
Ganz liebe Grüße
Siggi
P.s. Jungs, als nächsten Hauptpreis hätte ich gerne einen Helikopter oder Gyrokopterflug, der fehlt mir auch noch 😉