Es zwitschert aus der Schweiz : Reha Dr. Phu“ (GC7Q1NR)
Nachdem unserem Einsatz als „Außenteam“ in Hannover sollte das Aufnahmegerät ja eigentlich wieder den Weg nach Steinfurt antreten. Es sollte – denn Herr Wizardland war so gar nicht gewillt, es wieder in Empfang zu nehmen (vermutlich kann man der Gattin das Upgrade viel besser verkaufen, wenn man behauptet, die Gezwitschers hätten das andere entführt). Nun ja, wir sahen es erstmal gelassen – schließlich wollten die zwei ja ohnehin mal unseren Wherigo angehen (auch das sollte anders verlaufen wie geplant – aber das ist eine andere Geschichte) und so würde man das Gerät bequem wieder übergeben können. Doch dann kam uns eine Idee: für den kommenden Februar planten wir einen Ausflug nach Freiburg, so dass ein Abstecher zu unserem Freund „Phuryhr“ in der Schweiz mit dem ganz besonderen TB-Hotel doch nahe liegend wäre.
Viele Wochen und einige Whatsapps später war es nun soweit. Gegen 13.30 Uhr wurden wir bei Dr. Phu zum Interview erwartet.
Im schönen Baseler Vorort Arlesheim findet man die „Reha Dr. Phu“ (GC7Q1NR) – ein schönes TB-Hotel mit ganz besonderem Hintergrund.
Arlesheim befindet sich ca. 15 km hinter der schweizer Grenze und mit der passenden Einstellung im Navi und guten Nerven im Gepäck kommt man auch mautfrei hier an. Ab der Grenze immer den blauen und nicht den grünen Schildern folgen – dann klappts auch ohne Maut!
Vor Ort ist das TB-Hotel nicht zu übersehen. Sogar ein Parkplatz für Besucher dieser Einrichtung ist ausgeschildert. Mit der doppelten Hausnummer des dazugehörigen Hauses erhält man Zugang zur toll gestalteten Erholungsanlage für kurierte bzw. noch behandlungsbedürftige Reisende. Hier kann man frisch kurierte, reisefähige Travelbugs oder Coins in Empfang nehmen oder aber behandlungsbedürftige Objekte einliefern. Auf einem Behandlungsbogen kann man die einzelnen „Patienten“ mit ihrer jeweilig erforderlichen Behandlung notieren und dann beginnt die Arbeit von „Dr. Phu“ alias Phuryhr.
In seiner Werkstatt werden nun die eingelieferten Patienten „behandelt“.
Es erfolgt eine fotografische Dokumentation, in welchem Zustand der Reisende eingeliefert wurde (stilecht auf dem OP-Tisch), eine Aufnahme in die eigens angeschaffte Datenbank (Owner, Einliefernder, Herkunft, Reiseziel bzw. -zweck usw.) und dann beginnt die Werkstattarbeit.
Der Travelbug wird demontiert und ja nach Bedarf weiterverarbeitet.
Stoffe kommen in die Waschmaschine; Näharbeiten werden durch die „Assistenzärztin“ von Dr. Phu,seiner Gattin, vorgenommen.
Die „Hundemarken“ werden mit Politur bearbeitet und wieder schick gemacht. Kugelketten werden auf Rost untersucht und gegebenenfalls ersetzt.
Fehlende Lackierungen werden durch Familie Phu liebevoll restauriert. Beschädigte Figuren entweder repariert oder wie im Falle einer von uns eingelieferten Schlumpfine ohne Kopf durch einen Neukauf ersetzt.
Ist ein TB-Anhänger verloren gegangen, wird in der Datenbank des TBs nach einem Foto des ursprünglich auf die Reise geschickten Exemplares gesucht. Dieses wird ausgedruckt und in eigens angeschaffte Kunststoffanhänger verpackt.
Für nicht mehr gut lesbare Trackingcodes kommt das eigens angeschaffte Beschriftungsgerät zum Einsatz. Ist die „Hundemarke“ gar gänzlich abhanden gekommen, versieht Dr. Phu den Reisenden mit einem Ersatz.
Es fällt uns schwer, in Worten darzustellen, welch liebevolle und aufwändige Arbeit hier geleistet wird. Daher lassen wir hier einfach paar Bilder sprechen. Hier lohnt es sich auch, Dr. Phu bei Instagramm zu folgen. Wir sind immer wieder überrascht, welche Veränderung hier stattfindet.
Zu guter Letzt bekommt jeder Reisende laminierte Schildchen der Einrichtung, denen man das Reiseziel entnehmen kann. Denn genau das kennt ja vermutlich jeder: man findet in einem Cache einen TB. Reiseziel unklar und Informationen auf GC aufrufen dank mangelnder Netzabdeckung unmöglich. So frisch aufgemacht folgt dann eine weitere fotografische Dokumentation – diesmal in entspannter Parkanlage auf dem Liegestuhl – und dann ist der TB fertig für die Weiterreise.
Als uns Phuryhr seinerzeit stolz von seiner Bessercacher-Auszeichnung erzählte, hatten wir noch keine Vorstellung, was uns hier erwartet. Das das gut ist – keine Frage, aber die Ausmaße waren uns nicht im entferntesten bewusst! Im Juni 2019 führte uns ein Besuch im Schwarzwald dann auch nach Arlesheim und hier konnten wir nicht nur viele Patienten abliefern, sondern uns ein Bild vom „Operationssaal“ machen. Hier wird nicht nur unendlich viel Zeit investiert (aktuell 2 Stunden täglich auf der Zugfahrt zur und von der Arbeit plus 7 Stunden täglich am Wochenende) sondern auch jede Menge Geld für das ganze Material, das hier in die Behandlung verbaut wird. Der Datenbank sei dank wissen wir: es sind über 2 Schweizer Franken pro eingeliefertem Reisenden. Bei aktuell fast 3000 behandelten Patienten kann man sich vorstellen, wieviel Zeit und Geld hier bereits investiert wurde (und wenn man die Logs beobachtet werden es täglich mehr).
Wir können jedem, den es mal Richtung Basel verschlägt, einen Abstecher ins schöne Arlesheim empfehlen. Auf Anmeldung kann man den „Operationssaal“ von Dr. Phu sogar besichtigen – wie wir den Logs immer mal entnehmen haben aber auch immer mal wieder Cacher spontan das Vergnügen, den Chefarzt dieser Einrichtung anzutreffen. Und ganz nebenbei sei bemerkt, dass es hier auch viele weitere sehenswerte Caches in der Umgebung gibt – Langeweile kommt hier keine auf!
Einen lieben Dank an Dr. Phu und seine Familie für die Zeit, die ihr euch für uns und unser Interview „im Auftrag der Hörer“ genommen habt (für den leckeren Kuchen und den Kaffee natürlich auch!). Wir freuen uns auf das nächste Wiedersehen mit Euch.
Macht weiter so!
Ganz herzlichen Dank, dass ich hier bei meine Reha vorstellen durfte. Es hat Riesenspass gemacht. Werde ab sofort die weiteren Sendungen als Podkast weiterverfolgen. Das Abonnement habe ich soeben eingerichtet.
Euch allen viel Spaß bei was auch immer
Toller Beitrag mit scönen Fotos. Ich war auch schon einmal dort 🙂